Da helfen nur Pumpen und Sägen
Von Mareile Jenß
Orkanböen sorgen für umgestürzte Bäume, zerstörte Autos, vollgelaufene Keller, hochgedrückte Gullydeckel: Über 30 Einsätze in einer Nacht.
Meinte es Hoch „Annelie“ in den vergangenen Tagen noch gut und bescherte Sonnenschein satt und Temperaturen von bis 35 Grad Celsius, so folgte in der Nacht zu Montag Sturm mit Orkanböen und Regen. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, Keller überflutet und Gullydeckel hochgedrückt.
„Die Polizei hatte diverse Mehreinsätze zu verbuchen“, sagte Sönke Hinrichs von der Pressestelle der Polizeidirektion Neumünster. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde musste die Polizei 25 Mal ausrücken – davon neun Mal in Eckernförde. Im Windebyer Weg, in der Berliner Straße, Sehestedter Straße und Preußerstraße stürzten Bäume auf die Fahrbahn, in der Riesebyer Straße und am Mühlenberg drückten die Wassermassen Gullydeckel hoch, in der Hermann-Ivers-Straße und in der Kieler Straße liefen Keller voll und in der Rendsburger Straße wehten Pakete auf die Fahrbahn und behinderten den Verkehr. Der Einsatzschwerpunkt für die Polizei war von 22 bis 1 Uhr morgens. „Viele Einsätze musste die Feuerwehr jedoch ohne polizeiliche Unterstützung fahren“, so Hinrichs weiter.
Bis 2.30 Uhr waren die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Eckernförde gefragt. Insgesamt zählten sie 32 Sturm- und Wettereinsätze. Hinzu kam eine Fehlalarm der Brandmeldeanlage in der Stadthalle und eine Fehlalarmierung über einen angeblichen Dachstuhlbrand im Hässleholm. Im Einsatz waren neben 120 Einsatzkräften aus Eckernförde „alles, was fahrbar war“ sowie Einsatzkräfte aus Altenhof-Aschau, Kochendorf und Barkelsby, das THW Eckernförde und das THW Louisenlund, sagte Wehrfüher Meint Behrmann. Gestern Morgen um 7 Uhr ging es weiter mit einer Alarmierung, weil ein Keller in der Gaehtjestraße und am Schulzentrum unter Wasser standen.
Dann begann auch die Arbeit für die Stadtgärtnerei, die für die Beseitigung der umgestürzten Bäume und herabgefallenen Äste im öffentlichen Raum zuständig ist. Mit fünf entwurzelten Bäumen – darunter eine Linde in der Preußerstraße, Eschen im Kurpark und eine große Pappel am Noorwanderweg – sowie diversen Astausbrüchen hatten es die 18 Mitarbeiter der Stadtgärtnerei gestern zu tun. Zunächst konnten sie die Sicherungs- und Aufräumarbeiten verrichten, ehe heute und morgen mit Hubsteigern abgeknickte Äste aus den Baumkronen beseitigt werden sollen. Schwerpunkt der Aufräumarbeiten sei der Parkplatz am Grünen Weg sowie die Unterführung am Lornsenplatz gewesen, sagte Sylvia Bent, Leiterin der Stadtgärtnerei.
Zwei Mitarbeiter des Bauhofs trockneten gestern die Tiefgarage im Schulweg mit einem Kehrgerät. Um 12 Uhr mittags begannen sie ihre Arbeit, gegen 13.30 Uhrmussten sie den Tank bereits zum dritten Mal leeren – und 1,5 Kubikmeter schätzten die Mitarbeiten zu diesem Zeitpunkt. Heute sollen die Nutzer der Tiefgarage wieder trockenen Fußes zu ihren Fahrzeugen gelangen.
Der Zeitungsartikel kann hier eingesehen werden: SHZ