Blitzschlag: Feuer in nagelneuer Villa
OLPENITZ | Unwetter in SH: Ein Blitz richtet Schaden in einer Ferienanlage im Ostseeresort Olpenitz bei Kappeln (Kreis Flensburg-Schleswig) an. Manfred Volz hat ihn gesehen. Gegen halb vier gestern Nachmittag, sagt er, habe eben jener Blitz eingeschlagen, eine Weile danach qualmte es aus einem Gebäude. Der Dachstuhl einer der nagelneuen Pegasus-Villen im Ostseeresort Olpenitz brannte, 80 Kräfte waren mehrere Stunden im Einsatz, unter ihnen die Eckernförder Feuerwehr mit ihrer Drehleiter. Das Haus, Teil eines Doppelhauses, ist wohl nicht mehr zu retten. Glück im Unglück: Weil es noch unbewohnt war, kam kein Mensch zu Schaden.
Manfred Volz steht vor dem zerstörten Haus und kann eigentlich noch nicht so richtig glauben, was er gerade erlebt. „Das Haus sollte im Oktober übergeben werden“, sagt der Vertriebsberater der Helma Ferienimmobilien GmbH und schüttelt den Kopf. Gerade haben rund 75 Feuerwehrleute der Ortswehren Kappeln, Mehlby, Ellenberg und Olpenitz sowie der Eckernförder Wehr das gerettet, was zu retten war. Und das war schwierig genug.
Einsatzleiter Dirk Schadewaldt musste die Drehleiter aus der Nachbarstadt anfordern, weil seine Leute den Brand nur von außen löschen konnten. „Die Häuser sind bis in die Spitze mit Grobspan- und Rigipsplatten ausgebaut“, sagt Schadewaldt. „Da blieb uns nur, das Dach von außen aufzumachen.“ Das übernahmen die Eckernförder Kollegen, die nach und nach Ziegel lösten und das Feuer, das im Innern loderte, schließlich sicher löschten. „Der Schaden geht sicher in die Hunderttausende“, mutmaßt der Einsatzleiter.
Immerhin müsse das Dach komplett erneuert werden, genauso die Isolierung, und von innen sei wohl zunächst eine Entkernung nötig. So weit gehen Manfred Volz’ Gedanken derweil noch nicht. „Es ist noch zu früh, um zu entscheiden, was wir jetzt tun“, sagt er. Erstmal soll der komplette Schaden begutachtet und aufgenommen werden. Unklar ist zudem auch noch, ob das unmittelbar angrenzende Nachbarhaus etwas abbekommen hat. Solange die Löscharbeiten andauerten, konnte es gestern noch nicht betreten werden.
Das Phänomen Blitzeinschlag ist indes für Dirk Schadewaldt kein ganz gewöhnliches. „In meinen 30 Jahren, die ich jetzt bei der Feuerwehr bin, habe ich es drei Mal erlebt, dass ein Blitzeinschlag zu einem Brand geführt hat“, sagt er. Gleichwohl betont er auch: „Gewitter kommen immer häufiger vor. Also steigt auch das Risiko eines Einschlags.“ Geht es nach Manfred Volz, kann der des gestrigen Tages der letzte im Ostseeresort gewesen sein. „Das ist der erste und hoffentlich auch der letzte Fall“, sagt der Vertriebsberater.
Die Kappelner Wehren, die gestern außerdem noch vom DRK unterstützt wurden, hoffen indes auf den 12. Oktober. Dann nämlich sollen die Ehrenamtler endlich ihre eigene Drehleiter erhalten. Dirk Schadewaldt sagt: „Für Einsätze wie diesen brauchen wir einfach eine Drehleiter.“ Denn selbst wenn der Blitzeinschlag von gestern tatsächlich der erste und letzte im Feriendorf gewesen ist, ist es gut, gewappnet zu sein.