Wohl Millionenschaden nach Brand auf Gut Booknis
Auf Gut Booknis in Waabs bricht ein Brand aus. Die Eigentümer können sich vor den Flammen retten. Der Schaden ist wohl erheblich.
WAABS | Rund 130 Einsatzkräfte von sieben Freiwilligen Feuerwehren, darunter die zwei Drehleitern aus Kappeln und Eckernförde, waren Sonntagfrüh im Einsatz, um einen Großbrand am Herrenhaus Gut Booknis zu löschen. Vier Personen (Eigentümerpaar 74 und 62) sowie ein Gästepaar (64 und 61) konnten die als erste am Brandort eintreffenden Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Waabs über Leitern aus dem Gebäude in Sicherheit bringen, beziehungsweise in Empfang nehmen.
Nach Polizeiangaben wurden alle vier Personen wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst behandelt. Das Feuer soll nach ersten Erkenntnissen in einem Zimmer ausgebrochen sein und sich rasch im Obergeschoss ausgebreitet haben. Der Eigentümer selbst hatte das Feuer entdeckt, so die Polizei. Die Brandursache ist noch unbekannt. Nach Polizeiangaben beläuft sich die Schadenshöhe möglicherweise auf mehr als zwei Millionen Euro. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlung aufgenommen, teilt Polizeipressesprecher Sönke Hinrichs mit.
Um 7.08 Uhr war bei der Freiwilligen Feuerwehr Waabs der Alarm eingegangen. Zunächst hieß es „Zimmerbrand“, wie Siegfried Brien, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Rendsburg-Eckernförde, Bereich Nord, und stellvertretender Amtswehrführer des Amtes Schlei-Ostsee, mitteilte. Einsatzleiter war der Waabser Wehrführer Nis Juhl. Dieser alarmierte bei seiner Ankunft umgehend weitere Freiwillige Feuerwehren, da sich der Brand aus dem Zimmer schnell auf weitere Teile des Hauses ausbreitete.
Gegen neun Uhr war der Brand gelöscht
Die Waabser konnten dann vier Personen in Sicherheit bringen. Zugleich wurde der erste Löschangriff mit dem mitgeführten Wasser gestartet. Die nachfolgend anrückenden Wehren aus Damp-Dorotheenthal, Loose, Söby-Holzdorf, Schuby und Sieseby bauten dann eine feste Wasserversorgung zu zwei nahe am Haus gelegenen Teichen auf. „Die Wasserversorgung klappte sehr gut“, berichtete Brien, der selten zu einem Einsatz kam, bei dem zwei Drehleitern benötigt wurden. „Mit zwei Leitern konnten wir gleichzeitig von zwei Seiten ans Dach“, erklärte der Eckernförder Wehrführer Meint Behrmann. „Das war sehr viel effektiver, als nur unsere Leiter immer zu versetzen, sagte er. Und so war neben der Freiwilligen Feuerwehr Eckernförde auch die Freiwillige Feuerwehr Kappeln mit ihrer Drehleiter im Einsatz. Über die Körbe konnten die Helfer nahe ans Dach, um dort den Brand zu löschen.
Gegen kurz nach neun Uhr war der Brand gelöscht, die Suche nach weiteren Glutnestern wurde fortgesetzt. Allerdings gestaltete sich die Suche schwerer, da Einsatzleiter Nis Juhl zunächst Aussagen eines Statikers benötigte, bevor er weitere Einsatzkräfte ins Gebäude schicken wollte. Das Gebäude habe soviel Löschwasser aufgenommen, dass er Sorge um die Stabilität hatte.
Siegfried Brien lobte den Einsatz und die gute Abstimmung der vielen Wehren. Dies liege sicher auch an der Arbeit, die im Führungskommandowagen (FüKaW) der Freiwilligen Feuerwehr Damp-Dorotheenthal geleistet wurde. Bei Denise Braun und Sören Kelmereit liefen die Meldungen der Wehren ein. Hier, wie bei anderen größeren Einsätzen, habe sich der neue Digitalfunk bereits bewährt, sagte Denise Braun.
Nachdem der Brand gelöscht war, kam die Waabser Verwaltungsabteilung zum Einsatz. Ihre Mitglieder gehören zur Feuerwehr, sind aber nicht im Löscheinsatz aktiv, sondern kümmern sich um die Verpflegung und Versorgung der Einsatzkräfte. Und so konnten sich die Helfer über belegte Brötchen, Wasser und heißen Kaffee zur Stärkung freuen.
Die Eigentümerfamilie gab auf Nachfrage von shz.de keine Stellung zum Schaden und Brand ab.
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