Dienstplan 2024

Heißer KompostHeißer Kompost

Auf dem Recyclinghof hat sich 14 Tage nach dem letzten Feuer erneut eine riesige Kompostmiete selbst entzündet. Großeinsatz für die Freiwillige Feuerwehr.

Eckernförde | „Das haben wir hier auf der Anlage noch nie erlebt!“ Der langjährige Mitarbeiter des AWR-Recyclinghofs im Goldammerweg kann sich die Häufung der Kompostbrände nicht erklären. Nachdem sich bereits gestern vor zwei Wochen ein riesiger Komposthaufen selbst entzündet hatte und nur mit einem mehrstündigen Feuerwehreinsatz gelöst werden konnte, stand derselbe Kompostberg gestern erneut in Flammen. Der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Eckernförde, Michael Kaack, sprach von einem „Vollbrand auf einer Fläche von fünf Quadratmetern“, zudem war der knapp 100 Meter lange, zehn Meter breite und vier Meter hohe dunkelbraune Haufen aus verrottendem Grünschnitt durchsetzt mit Glutnestern, aus denen Qualm emporstieg. Im Normalfall werden in einem Komposthaufen Temperaturen zwischen 50 und 75 Grad gemessen, gestern Morgen betrug sie 137 Grad, am Nachmittag noch 98 bis 102 Grad. Mit einem Radlader wurde der Kompostberg regelrecht auseinandergenommen, auf einer Freifläche verteilt und über Stunden mit einem Wasserstrahl durchtränkt. Immer wieder wurde die drei Kubikmeter große Fracht in der Schaufel nach Glutstücken abgesucht. Auch Wasserlanzen wurden eingesetzt, die etwa 1,50 Meter in den Kompost gesteckt wurden und ihn von innen durchfeuchteten.

Um 7.07 Uhr war der Alarm bei der Feuerwehr eingegangen. Ein Containerfahrer hatte das Feuer entdeckt, die AWR und die Feuerwehr alarmiert. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden. Wehrführer Meint Behrmann ordnete gestern Nachmittag wegen der großflächigen Löscharbeiten und aus Sicherheitsgründen die Schließung des Recyclinghofs an. Er rechnete damit, dass der Recyclinghof heute wieder regulär geöffnet werden kann, wollte aber gestern Nachmittag wegen der unklaren Lage noch kein grünes Licht dafür geben. Behrmann hatte auch die Freiwillige Feuerwehr Loose zur Unterstützung angefordert und wollte noch eine weitere Gemeindewehr hinzuziehen.

Nachdem sich am Mittwoch auch in Kiel ein Kompostberg entzündet hatte und zuvor ein Heulager in Schleswig gebrannt hatte, ist für AWR-Prokuristin Miriam Brandt die Brandursache offensichtlich: Da es keinen äußeren Anlass gegeben habe und die Kompostierung wie sonst auch durchgeführt wurde, hat sie die lange Hitze- und Trockenperiode im Sommer und den regenarmen Herbst als Ursache für den brandauslösenden Hitzeanstieg im Kompost ausgemacht. „Eine ungünstige Konstellation“, sagte sie, so etwas habe es bei der AWR noch nicht gegeben. Man denke jetzt darüber nach, kleinere Kompostmieten anzulegen und sie kräftiger zu befeuchten.

Presse

Die Zeitungsartikel können hier eingesehen werden:

KN Online - Kompostbrand in Recyclinghof

SHZ - Heißer Kompost

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