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Junges Duo gesteht BrandserieJunges Duo gesteht Brandserie

01.49 Uhr: Die „Natur.KostBar“ im reetgedeckten Kiosk am Vogelsang, beliebter Treffpunkt am Hafen, ist komplett abgebrannt. Fotos: Kühl

Zwei 19- und 20-jährige Täter haben die Rettungskräfte in der Nacht zu Freitag mit drei Brandlegungen in Atem gehalten. „Natur-KostBar“ am Borbyer Ufer zerstört.

Eckernförde | Eine Brandserie in der Nacht zu Freitag hat die Rettungskräfte in Eckernförde in Atem gehalten. Dreimal musste die Freiwillige Feuerwehr, die jeweils von Polizei und Rettungswagen begleitet wurde, ausrücken. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden ist ist erheblich.

Die Kriminalpolizei geht in allen drei Fällen von Brandlegung aus. Nachdem die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung gebeten hatte, kam dann bereits am Freitag um 14.41 Uhr die Mitteilung: „Die Brandlegungen aus der Nacht zum 29. Juni sind aufgeklärt.“ Ein junges Pärchen aus Eckernförde im Alter von 19 und 20 Jahren habe nach eingehenden Vernehmungen die Brandlegungen an der Gartenlaube nahe der Eichhörnchenstation, an dem Containerverschlag der Gudewerdtschule und den Strandkörbe/Kiosk im Vogelsang gestanden. Das Paar war bereits im Zusammenhang mit einem Containerbrand in Rendsburg im April in den Fokus der Polizei geraten. Sie wurden in Tatnähe der Eichhörnchenstation gesehen. Nach dem Abgleich mit der Aktenlage wurden sie am nächsten Tag vernommen. In den Vernehmungen machten sie weitere Angaben zu zwei Containerbränden in der Prinzenstraße in der Nacht zum 27. Juni sowie zu drei Containerbränden im März/April in Rendsburg. Da keine Haftgründe vorlagen, wurde das Duo nach Hause entlassen. Die Kripo ermittelt weiter.

Gegen 19.15 Uhr ging am Donnerstag eine Gartenlaube in der Kolonie Pupke hinter dem Umwelt-Info-Zentrum (UIZ) und der Eichhörchen-Schutzstation am Noorwanderweg in Flammen auf. Autofahrer hatten die dichten Rauchwolken von der B 76 aus entdeckt. Als die Feuerwehr mit 34 Einsatzkräften eintraf, stand das Holzhaus bereits in Flammen. Sie bekämpften das Feuer, das sich in der doppelwandigen Holzkonstruktion bis unters Dach ausgebreitet hatte, wie Einsatzleiter Alexander Rüß unserer Zeitung vor Ort sagte. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude oder die ausgetrocknete Vegetation. Letzte Glutnester wurden gelöscht und die Außenverschalung des Gebäudes teilweise geöffnet. Das Gebäude war leer, dort ist eine Kinderkurzzeitbetreuung untergebracht.

Kaum war die Gefahr gebannt, gab es den nächsten Alarm. Gegen 21.20 Uhr wurde Rauchentwicklung aus dem Pferdemarkt gemeldet. Dort brannten zwei Müllcontainer in einem durch ein Gittertor verschlossenen Raum neben der Mensa der Gudewerdtschule. 21 Feuerwehrleute kamen direkt von der nahegelegenen, vorherigen Brandstätte in den Johann-Hinrich-Fehrs-Weg, löschten die brennenden Müllcontainer und kühlten die hölzerne Mensa-Fassade. Nach ersten Angaben der Polizei entstand dort nur ein geringer Gebäudeschaden.

Es sollte nicht der letzte nächtliche Einsatz bleiben. Um 01.49 Uhr ging der nächste Alarm in der Feuerwache in der Noorstraße ein. Diesmal brannten vier Strandkörbe am reetgedeckten Kiosk im Vogelsang direkt am Hafen. Als die Feuerwehr eintraf, brannte das Reetdach bereits in voller Ausdehnung, erklärte Einsatzleiter Rüß. Der Löscheinsatz zog sich bis 6.32 Uhr hin, weil sich das mit Draht gebundene Reetdach nur sehr schwer auseinandernehmen ließ, um alle Glutnester bekämpfen zu können. Dem Löschwasser musste ein Spezialschaum zugefügt werden, mit dessen Hilfe das Löschwasser tiefer in die regenabweisenden Reetschichten eindringen konnte. Da das chemisch belastete Löschwasser über die Kanalisation direkt in die Ostsee geflossen wäre, haben Mitarbeiter des Klärwerks den Einlauf in den Hafen verschlossen und das Löschwasser mit Hilfe eines Saugwagens aufgenommen und fachgerecht entsorgt, sagte Rüß weiter. Die Polizei beziffert den Gebäudeschaden an dem verpachteten, städtischen Gebäude auf etwa 50 000 Euro. Viele Stammkunden der „Natur-KostBar“ konnten gestern nicht fassen, dass der beliebte Treffpunkt an der Borbyer Hafenpromenade in Schutt und Asche liegt.

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