Kinderfinder können Leben retten
Bundesweit, so besagen Statistiken der Feuerwehren, sterben pro Jahr etwa 200 Kinder und 600 Erwachsene an den Folgen eines Brandes. Aufklärung tut Not. Das weiß auch Michael Wessels von der Freiwilligen Feuerwehr in Eckernförde, der für die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen geht.
Eckernförde. Vielen Eckernfördern ist das schreckliche Ereignis vom Dezember 1992 noch in Erinnerung. Bei einem Großfeuer im Kindergarten am Brennofenweg kam ein vierjähriges Mädchen ums Leben. Seither hat die örtliche Wehr unter Leitung von Meint Behrmann ihre Aufklärungsarbeit verstärkt. Feuer, so sagt Wessels, übe auf Kinder eine geradezu magische Faszination aus. Doch der allzu oft sorglose Umgang mit Kerzen oder Streichhölzern führe immer wieder zu Brandopfern und hohen Sachschäden. Und trotz aller Aufklärungsarbeit, so Wessels, könne es immer wieder vorkommen, dass sich Kinder aus Angst vor den Flammen unter dem Bett, im Schrank oder hinter Gardinen verstecken.
Damit die Atemschutzträger der Wehr bei Brandeinsätzen in verqualmten Wohnungen sofort erkennen können, bei welchen Räumen es sich um Kinderzimmer handelt, verteilt die Provinzial-Versicherung jetzt Kinderfinder. Dabei handelt es sich um fluoreszierende Aufkleber, die den Rettungskräften die Suche erleichtern. Bei starker Rauchentwicklung signalisiert er: Hinter dieser Tür könnten sich noch Kinder befinden. Da der Rauch nach oben steigt, empfiehlt Meint Behrmann, die Kinderfinder im unteren Drittel der Tür anzubringen. Torsten Passick und Jan-Christian Stegemann von der Provinzial in Eckernförde übergaben jetzt 800 solcher Kinderfinder an die örtliche Wehr. Sie sollen bei der Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten verteilt werden.
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