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Unfall Rendsburger Schwebefähre mit Frachter: Die Fast-KatastropheUnfall Rendsburger Schwebefähre mit Frachter: Die Fast-Katastrophe

RENDSBURG | Dieses Unglück hätte noch viel schlimmer ausgehen können: Die an einer Eisenbahnbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal hängende Schwebefähre bei Rendsburg ist am Freitagmorgen mit einem Frachter zusammengestoßen. Dabei wurde der Fährführer schwer verletzt, berichtete die Polizei. Der Mann kam ins Krankenhaus. Der einzige Passagier, ein Polizist nach Dienstschluss auf dem Heimweg, kam bei dem Zusammenstoß im Morgendunkel mit leichten Verletzungen davon - er trug einen schützenden Fahrradhelm.

Der Unfall passierte um 6.39 Uhr - erst am Nachmittag wurde die Bergung der Rendsburger Schwebefähre abgeschlossen. Der Nord-Ostsee-Kanal wurde nach zehn Stunden für Schiffe wieder freigegeben, ebenso die für den Nord-Süd-Verkehr zwischen Deutschlandund Dänemark wichtige Eisenbahnbrücke. Am Samstag hat sich der Schiffs- und Bahnverkehr wieder normalisiert. Alles laufe normal, bestätigten Bahn und Wasserschutzpolizei.

 

Stundenlang war die für den Nord-Süd-Verkehr zwischen Deutschland und Dänemark wichtige Brücke gesperrt. Spezialisten schafften es schließlich, die Schwebefähre wieder sicher in ihre Laufschiene einzuhängen. Ab kurz nach 13 Uhr wurde das über 100 Jahre alte Verkehrsmittel mit einem Kettenzug auf die Südseite gezogen - per Hand. Die Schwebefähre bewegte sich dabei nur im Schneckentempo.

Die gute Nachricht: Gutachter bestätigen, dass sowohl die Brücke als auch die Gleise der über die Hochbrücke verlaufenden Bahnstrecke nicht beschädigt wurden.

Die Schwebefähre war laut Polizei auf dem Weg vom Nord- zum Südufer und der 74 Meter lange Frachter fuhr nach Westen in Richtung Brunsbüttel, als beide Fahrzeuge mitten auf dem Kanal heftig zusammenkrachten. Auf der Schwebefähre waren während des Unfalls der Fährführer und ein Passagier. Sie wurden gerettet und mit einer Fähre in Sicherheit gebracht.

Wie es zu dem Unfall kam, ist noch nicht geklärt. „Hinweise auf Alkoholeinfluss ergaben sich nicht“, teilt die Polizei mit. Vorfahrt auf dem rund 100 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal zwischen Kiel und Brunsbüttel haben stets die in Längsrichtung fahrenden Schiffe.

Bei dem Unfall wurden die Halteseile der denkmalgeschützten Schwebefähre beschädigt - sie ist nicht mehr manövrierfähig. Laut Polizei entstand ein „erheblicher Sachschaden“, der nicht näher beziffert wurde. Mehrere Trossen haben sich gelöst, mit der die Schwebefähre an dem Laufwagen befestigt ist, der sich in zirka 40 Metern Höhe direkt unter der Hochbrücke befindet. Der Laufwagen wurde bei dem Unfall aus den Schienen gerissen.

Die Schwebefähre wird normalerweise von Fußgängern, Radfahrern und Autos benutzt. Sie transportiert täglich etwa 520 Fahrzeuge und 1700 Menschen. Eine Detailaufnahme vom Schaden:

Der Frachter „Evert Prahm“ liegt unterdessen beschädigt an der Brücke im Kreishafen.
 

Im Einsatz waren unter anderem Kräfte umliegender Polizeistationen,die Wasserschutzpolizei Kiel, der Rettungsdienst, das Deutsche Rote Kreuz, das Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau und die Feuerwehr Rendsburg - insgesamt etwa 80 Einsatzkräfte.

An einer Einsatzbesprechung aller Kräfte nahm am Morgen auch Rendsburgs Bürgermeister Pierre Gilgenast teil. Das Oberkommando über die Bergungsaktion hat das Wasser- und Schifffahrtsamt, das Havariekommando des Bundes und der Küstenländer unterstützt.

 

Der Nord-Ostsee-Kanal sowie die Eisenbahnbrücke wurden für die Dauer der Rettungs- und Bergungsarbeiten gesperrt. Eine Bahnsprecherin sagte, dass die drei Zugstrecken von Hamburg nach Flensburg, von Husum nach Kiel und von Kiel nach Rendsburg von der Sperrung betroffen seien.

Ein Schienersatzverkehr mit Bussen wurde zwischen Rendsburg und Nortorf sowie Rendsburg und Felde eingerichtet. Aufgrund des Vorfalls war die Verkehrslage im Berufsverkehr am Morgen angespannt - der Kanaltunnel Rendsburg sei voll, sagte die Polizei shz.de. Auch der Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal lag stundenlang lahm.

Hätte sich die Kollision später ereignet, wären die Folgen wohl weit schlimmer gewesen: Zahlreiche Kinder und Jugendliche wären an Bord gewesen, die die Kanalquerung nutzen, um zur Schule zu kommen. „Dann hätten wir Leichen bergen müssen“, sagt der Rendsburger Wehrführer Gerrit Hilburger.

 

Quelle: http://www.shz.de/lokales/landeszeitung/unfall-rendsburger-schwebefaehre-mit-frachter-die-fast-katastrophe-id12392371.html

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