Wer will den Helfern helfen?
Feuerwehrleute aus Ahrweiler sollen sich in Eckernförde erholen - und jeder kann die Aktion der hiesigen Einsatzkräfte unterstützen.
„Alle neun Kameraden auf unserem KatS-Fahrzeug (sechs Mann aus Eckernförde, einer aus Holtsee und zwei aus Schacht-Audorf) wollten nur noch eins: Anpacken und helfen!“ So steht es im Erfahrungsbericht der Freiwilligen Feuerwehr, die vom 24. bis 30. Juli 2021 im Katastropheneinsatz im völlig zerstörten Ahrweiler von morgens bis spät abends im Einsatz war. Zupacken, Aufräumen, Trösten, Helfen von früh bis spät. Am 14. und 15. Juli 2021 hatte dort eine Unwetterfront eine Flutkatastrophe mit vielen Toten ausgelöst, Häuser, Brücken und Straßen zerstört und die gesamte Infrastruktur vernichtet.
Dieser Einsatz hat die Feuerwehrkameraden tief geprägt. Die Bilder der zerstörten Häuser, weinender und verzweifelter Menschen, die ungeheure Hilfsbereitschaft so vieler Menschen und die bewegende Dankbarkeit der Menschen, denen geholfen wurde, werden sie nie vergessen. Und es sind in der Zeit der größten Not und Existenzsorgen tiefe Freundschaften entstanden. Und die sollen weiter gepflegt und erhalten werden. Zu diesem Zweck hat die Freiwillige Feuerwehr Eckernförde rund 50 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Ahrweiler zu einem Freundschaftsbesuch vom 28. bis 30. Oktober nach Eckernförde eingeladen.
Die Eckernförder Wehr bittet die Bürger und Betriebe aus Eckernförde und Umgebung um finanzielle Unterstützung dieses Vorhabens und hat zwei Spendenkonten eingerichtet, auf die unter dem Stichwort „Spende Erholungswochenende für die FF Ahrweiler“ Unterstützungsbeträge überwiesen oder eingezahlt werden können:
Förde Sparkasse
IBAN: DE61 2105 0170 0000 1446 59
BIC: NOLADE21KIE
Eckernförder Bank
IBAN: DE73 2109 2023 0011 6903 30
BIC: GENODEF1EFO
(Benötigte Zuwendungsbestätigungen kann die Freiwillige Feuerwehr Eckernförde nach dem Zahungseingang ausstellen)
Rückblende: Aus Schleswig-Holstein waren insgesamt rund 700 Hilfskräfte von Feuerwehr, THW und medizinischen Rettungskräften in die Katastrophenregion gefahren. Ihr Einsatzgebiet war die besonders betroffene Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Wir wussten, dass es sich bei diesem Ortsteil um eines der am stärksten betroffenen Gebiete handelt. Je näher wir dem Einsatzgebiet kamen und die ersten Schäden an Brücken und Häusern für uns sichtbar wurden, desto bedrückender wurde unsere Stimmung“, heißt es in dem Katastrophenschutzeinsatzbericht, den der Eckernförder Feuerwehrmann Dirk Marx verfasst hat.
Und weiter: „Jetzt wurde uns bewusst, dass die örtlichen Hilfeleistungseinheiten (Feuerwehren, THW, Polizei u.a.), aber auch eine Vielzahl von freiwilligen Helfern (Privatpersonen, private Unternehmen) vor fast unlösbaren Aufgaben stehen und sich die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau über Monate und Jahre hinziehen wird. Der Begriff ‚wie im Kriegsgebiet‘ war in aller Munde, denn alles, was unsere Zivilisation mit unserem Wohlstand, der Infrastruktur und unser tägliches Leben ausmacht, war in dieser Region so nicht mehr vorhanden.“
Die Helfer waren täglich von 7 bis zum Teil nach 22 Uhr im Einsatz. „Überwältigend war auch für uns Helfer aus den verschiedenen Feuerwehren, wie wir in kürzester Zeit zu ‚einer Einheit‘ zusammengeschweißt sind. Als anfänglich ‚zusammengewürfelter Haufen‘ von Helfern wurden wir in wenigen Stunden eine ‚schlagkräftige und kompetente‘ Helfergruppe, die auch so manches Mal sich bei ihren Einsätzen über die Bürokratien und Vorgaben des Krisenstabes des Landes hinweggesetzt hatte, da die vorgefundene Situation vor Ort dies erforderte“, fasst Dirk Marx die Eindrücke zusammen.
Auf der Heimfahrt hatten sich Feuerwehrleute aus der Region auf einer Autobahnbrücke postiert und den Helfern aus dem Norden mit Spruchbändern und Winken für die großartige Unterstützung in der Not bedankt. „Was uns bei diesem KatS-Einsatz besonders berührt hat, war die überwältigende Hilfeleistung vor Ort und die immer wieder ausgesprochene Dankbarkeit der Betroffenen“, heißt es in dem Einsatzbericht der Feuerwehr Eckernförde.
Und im Norden direkt am Meer weiß man, was eventuell einmal auf die Menschen an der Küste zukommen kann. „Da durch den Klimawandel die Gefahr einer starken Sturmflut sowie Hochwasser auch in Schleswig-Holstein nicht außer Acht gelassen werden sollten, wären wir Schleswig-Holsteiner in solch einer Situation über jede Hilfe dankbar.“
Die Feuerwehrleute aus Ahrweiler seien bis zum heutigen Tage Belastungen ausgesetzt, teilte die Feuerwehr Eckernförde mit. Das Erholungswochenende Ende Oktober in Eckernförde soll den Feuerwehrleuten von der Ahr „ein wenig neue Hoffnung und Kraft ‚schenken‘“. Je größer die Unterstützung in Eckernförde und in der Region ausfällt, um so mehr kann den Gästen davon mit auf den Weg in ihre Heimat gegeben werden.